Film: Who am I

Regie: Baran bo Odar

Erschienen: 2014

Länge: 105 min

FSK: 12

Meine Kritik

Benjamin ist ein niemand, unsichtbar. Er würde gerne ein Superheld sein, doch alles was er tut ist Pizza ausliefern und sich um seine Oma kümmern. Dann lernt er Max, Stephan und Paul kennen. Zusammen drehen die ab und zu ein paar Dinger. Mit Benjamin zusammen sind sie CLAY. Sie machen einige harmlose kleine Hackangriffe, auf Farmerunternehmen und die Börse. Doch Max will es seinem Idol Mr. X zeigen. Sie wollen das bisher nicht gehakte BND knacken. Denn kein System ist sicher. Doch Benjamin begeht einen Fehler. Nun steht CLAY auf der Verhandungsliste und das ist noch nicht alles. Sie haben ihre Rechnung ohne Mr. X gemacht,

Wenn ich meine Gedanken flutartig greifen müsste dann wäre es, Wahnsinns Schauspieler, Wahnsinns Handlung, zwei krasse Wendungen. Das habe ich nicht vom deutschen Kino erwartet, das habe ich nicht vom nicht deutschen Genre Thriller erwartet. Dieser Film macht über alle Maßen Spaß. Aber fangen wir vorne an. Zunächst hat der Film einen düsteren Aufbau und gleicht mit seiner schrägen Musik ein wenig dem Publikumsliebling Inception. Dann haben wir ein wirklich außergewöhnliche Mischung an Schauspielern. Zum einen Tom Schilling, der so unsichtbar wirkt, doch wenn er in seiner Rolle steckt ist er Hammer. Dann haben wir einen Elias M'Barek wie ich noch nie zuvor gesehen habe, vom Macho Proll weg geht er hier in einer Rolle auf die ihn endlich weg vom Türkisch für Anfänger Image kriegt. Wotan Wilke Möhring fand ich immer schon einen klasse Schauspieler und hier beweist er, das er es drauf hat. Diese ganze Clique könnte unterschiedlicher nicht sein und das macht einen Wahnsinns Eindruck. Schilling neben M'Barek, wirkt so unsichtbar wie seine Rolle. Wenn mir jemand das Drehbuch gegeben hätte wäre Tom auch meine erste Wahl gewesen. Dann die Schnitte, ungewöhnlich, schnell geben dem Film einen Adrenalin Kick der besonderen Art. Dieser Film hebt sich definitiv aus dem deutschen Kino ab, er zeigt was wirklich wenig andere Filme so zeigen: Deutsches Kino hat es drauf. Und das die USA nun eine eigene Version drehen will, bestätigt dies nur. Ich bin selten so hin und weg gewesen von einem Film, war so in seinem Bann, und das auch nur weil einfach alles stimmte. Handlung, Schauspieler, Musik, Schnitte, alles war Teil des großen, ganzen Clues. DER deutsche Film 2014, eines meiner Highlights 2015, weil ich ihn erst jetzt gesehen habe. Odar, nie gehört, doch den Namen werde ich nicht so schnell vergessen. Was der gezaubert hat, aus ein paar Codes, einer fiesen Wendung, zwei fiesen Wendungen und einer rasanten Fahrt durch Berlin. Er hat den deutschen Thriller Traum wahr gemacht. Da blieb mein Mund teilweise offen stehen, denn von den USA hätte ich sowas vielleicht erwartet von Schweden mir gewünscht, von dem deutschen Raum hätte ich nur müde gelächelt. Odar hat mich wachgerüttelt. Schilling ist einer der besten deutschen Schauspieler und Odar weist ihm den Weg. Gemeinsam kreieren sie den mit Abstand genialsten deutschen Film der ganzen letzten Jahre. So und wem das noch nicht reicht, der sollte sich den Film jetzt holen, denn vor der Macht des Soges vom WHO AM I ist niemand sicher!

Meine Meinung: