Film: Be my baby

 

Regie: Christina Schiewe

Erschienen: 2014

Länge: 100 min

FSK: 12

 

Meine Kritik

 

Nicole ist eine junge selbstbewusste Frau, die jeden Tag zur Arbeit fährt und nachts davon träumt ein Kind zu haben. Nicole ist dennoch anders als die Meisten, denn sie hat das Down-Syndrom. Deshalb erklärt ihr ihre Mutter, das sie keine Kinder bekommen kann, nicht weil sie nicht könnte, sondern weil Menschen wie Nicole einfach nicht für ihre Kinder sorgen können. Das will Nicole nicht verstehen, sie arbeitet doch täglich. Der neue Freund ihrer Mutter macht die Situation nicht leichter. Nicole flüchtet zu ihrem Kindheitsfreund Nick, dieser wiederum hat seine eigenen Probleme. Sein Vater sieht in ihn einen nichts nutz, die anderen in seinem Alter behandeln ihn wie Luft, dabei will er doch einfach nur dazu gehören. Bei Nicole findet er das was ihm sonst niemand gibt: Liebe. Und daraus entsteht schon bald ein Kind. Doch wird das die Situation erleichtern?

 

Ein Film von dem ich vorher nichts gehört hatte, der nicht so viel versprechend klang und an dem mich alleine gereizt hat, das er beim ZDF das kleine Fernsehspiel gezeigt wurde. Dieses Programm vom ZDF zeigt außergewöhnliche Filme die man so selten sieht und deshalb hab ich mir die Zeit genommen "Be my Baby" genauer unter die Lupe zu nehmen. Im Nachhinein bin ich sowas von froh das ich mich nicht vom Titel oder der Inhaltsbeschreibung habe abschrecken lassen, denn dieser kleine Film ist eine Wunderkerze. So ungewöhnlich es klingt mit Menschen zu drehen die das Down-Syndrom haben und das in keine Dokumentation zu packen sondern in einen richtigen Spielfilm. Doch das kriegt der Film wunderbar hin, ohne zu sehr auf die Mitleidtube zu drücken oder zu sehr die Behinderung in den Vordergrund zu stellen, denn obwohl es ganz klar um die Akzeptanz von Menschen mit Behinderung geht, ist das nicht das alleinige Hauptthema. Jede Figur in diesem Drama hat seinen eignen Rucksack mit Problemen zu tragen. Da wäre die Mutter von Nicole die das Gefühl hat keine Liebe zulassen zu dürfen, Nick der ebenfalls wie eigentlich alle nach jemandem sucht der ihn liebt wie er ist, die Eltern von Nick die so gegensätzlich sind und auch so unzufrieden mit sich und ihrem Leben. Und all das packt der Film in 100 Minuten die einen von lauthals Lachen bis glücklich und bestürzt weinen, bis hin zu "das hat sie nicht wirklich gesagt" schreien bringen. Es ist ein lockeres Komödien Drama das ohne viel tamm tamm schnell zum Kern vor stößt und mit mutig deftigen Dialogen sagt was viele denken. Die Wandlung bei allen zu zeigen die in Nicole erst nur eine Behinderte sehen bis hin zu, behindert sein heißt nicht gleich nur da sitzen und sabbern, dabei auch zeigen wie liebevoll solche Menschen sind, viel liebevoller als so manch "normale" Menschen, das alles in fantastische Bilder gesteckt, machen daraus ein außergewöhnliches Werk. Ich war total überrascht, positiv, von so einem spritzigen, erfrischendem Film der so gar nicht das zeigte was ich erwartete. Ebenfalls überrascht war ich von der Darstellerin der Nicole, ich habe wirklich nicht geahnt das auch Menschen mit Down-Syndrom so fantastisch spielen können. Der restliche Cast ist ebenfalls fantastisch getroffen, sei es der Darsteller des Nicks, der mich an den Darsteller aus "Juno" erinnerte, oder seine Eltern, den groben Muskelmann und die zierliche Frau, jeder hier im Film ergänzt sich, alles passt zusammen wie ein großes Puzzel. Der Film macht einfach nur Spaß und gute Laune und bringt ganz nebenbei dem Zuschauer näher, das anders sein gar nicht so schlimm ist und das man manchmal seine Vorurteile über Board werfen sollte.

 

Meine Meinung: