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Film: Das Tagebuch der Anne Frank

 

Regie: Hans Steinbichler

Erschienen: 2016

Länge: 128 min

FSK: 12

 

Meine Kritik

 

Anne bekommt zu ihrem 13.  Geburtstag ein Tagebuch geschenkt. Dem kann sie endlich alles erzählen, was ihr auf dem Herzen liegt, wie zum Beispiel das Verbot für Juden im Meer baden zu gehen oder ein Kino zu besuchen. Als die Nationalsozialisten auch die Niederlande besetzten, ist die Familie Frank auch nicht mehr in Amsterdam sicher. Doch gute Freunde helfen ihnen und verstecken sie in einer geheimen Hinterhauswohnung. Mit einer anderen Familie und einem Arzt zusammen auf engstem Raum, tagsüber darf kein Wort gesprochen, die Toilettenspülung nicht benutzt werden, denn niemand darf erfahren das sie existieren. Anne schreibt mehr denn je und verliebt sich in Peter, den Jungen der mit ihnen in der Dachwohnung wohnt. Aber haben ihre Gefühle überhaupt eine Zukunft, ist der Wunsch Schriftstellerin zu werden überhaupt realistisch. Der Untergang der Nationalsozialisten rückt näher und damit auch der Tag, an dem sie frei sein könnten. Die Familien werden leichtsinnig, was Folgen hat.

 

Eine Frage die ich nicht nur mir selbst sondern auch Ulrich Noethen und Lea van Acken fragen durfte, ist es wichtig das Thema wieder aufzugreifen, nochmal zu verfilmen? Und ich denke nach dem ich ihn gesehen habe, stimme ich den beiden deutschen Schauspielern zu: Ja es ist wichtig, richtig und nie verkehrt. Wenn man es richtig angeht, wenn man es schafft, wie Steinbichler es vorhatte, einen Film für die jüngere Generation zu machen, die eigentlich nicht mehr vom Thema betroffen ist, aber nicht vergessen sollte was geschah, wenn man die Geschichte also so erzählt das sie nicht nur auf dem alt eingesessenen Thema Nationalsozialismus rumtrampelt sondern viel mehr das Mädchen Anne Frank in den Mittelpunkt rückt, dann hat man sein Ziel erreicht. Ich habe mich sehr geehrt gefühlt den Film bei der Team Preview bei der 66. Berlinale sehen zu dürfen und mit den Schauspielern zu quatschen. Der Film hat mich, trotz das ich das Buch damals gelesen habe, über das Thema bestens Informiert bin, sehr mitgenommen. Ich habe mitgefiebert, obwohl ich wusste worauf es hinaus läuft, gegen Ende war es schwer Tränen zurück zu halten und Lea van Acken, die ich nun zum ersten Mal auf der Leinwand sah, hat eine Art ihre Rollen lebendig zu machen, das es einem eine Gänsehaut verursacht. Ich bin begeistert, durchaus auch positiv überrascht, denn das man nach einer so langen Zeit, wo das Thema Tod geredet wurde, noch eine so schöne Filmperle daraus zaubern kann ist doch Kunst, oder? Ich bin sehr zufrieden mit dem Resultat, nicht allein, und das hebe ich so gut wie nie hervor, durch den emotionalsten Soundtrack seit Titanic. Da darf man den Hut ziehen, vor großartigen Schauspielern, die ihre Arbeit noch ernst nehmen, vor einem Regisseur, der weiß worauf es ankommt, was er zeigen will und was gesehen werden muss und vor einer Person die ein viel zu kurzen Leben hatte. Wie sagte Peter "Anne du wirst bestimmt einmal berühmt", auch wenn sie es nicht geglaubt hat, auch wenn die Umstände wie sie bekannt wurde, nicht die schönsten sind, so bleibt sie in unseren Herzen, das Tagebuch einer jungen Frau die erwachsen wurde, in einer Zeit wo es gerade für sie nicht leicht war. Lea gibt Anne ein Herz und erweckt sie für 2 Stunden wieder zum Leben, keine Minute zu lang, kein Wort zu viel: Danke!

 

Meine Meinung: