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Film: Mustang

 
Regie: Deniz Gamze Ergüven
Erschienen: 2016
Länge: 97 min
FSK: 12

 

Meine Kritik

Lale, Nur, Ece, Selma und Sonay sind Schwestern die bei ihrem Onkel und ihrer Oma aufwachsen, weil ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben kamen. Noch sind sie frei, genießen ihr Leben, mit Typen aus ihrer Schule am Strand. Doch schon redet das ganze Dorf über die freizügigen Schwestern die ihre Ärsche in Jungs Gesichter strecken. Da können sie ihrer Oma noch so oft erklären, dass es nur ein Spiel war. Von nun an gleicht ihr Zuhause einem Gefängnis. Statt am Meer herumzutoben müssen sie lernen wie man kocht, strickt, serviert und sich benimmt wie eine junge Frau. Und dann sollen Sonay und Selma verheiratet werden. Von ein auf dem anderen Tag sind sie nur noch zu dritt. Als auch für Ece ein Mann gefunden werden soll bringt diese sich um. Die beiden übrig gebliebenen Schwestern planen die Flucht, doch die Hochzeit von Nur kommt schneller als geplant.

 

Ein gesellschaftskritischer Film der nicht bei allen gut angekommen dürfte und gleichzeitig wichtig ist erzählt zu werden. Denn wie wirken sich die alten Regeln auf die moderne Zeit aus? Kann man heute genauso erziehen wie damals? Was bedeutet Freiheit? Dieser Frage geht Regisseurin Ergüven auf den Grund in dem er 5 Geschwister nimmt die ohne viele Sorgen aufgewachsen sind, leben wie wir es eigentlich tun und dann von ein auf den anderen Tag erfahren müssen was es heißt Erwachsen werden zu müssen in ihrer Religion. Und da spielen eigene Wünsche und Träume keine Rolle. Mustang ist ein Film der die krassen Gegenteile zeigt, der nichts verschönert, nichts auslässt. Diesem Ganzen Altertümlichen Brauch wird ein Spiegel vorgehalten und eine Frage in den Raum geworfen: Muss das denn noch sein? Und so wenig wie ich mich bisher mit dem Thema befasst habe, so wenig ich Ahnung von der Religion, dem Glauben dieser Menschen habe, so wenig kann ich nachvollziehen wieso dieser Schritt getan werden muss. Wieso einen fremden Mann auswählen, der dann auch noch um einiges Älter ist, wieso Kindern die Kindheit stehlen. Dieser Film wirft also Fragen auf die direkt zu Diskussionen leiten können. Neben diesem Aspekt hat Ergüven in einer Lage die genauso die Gegenteile von Freiheit und Gefangenschaft darstellt einen wunderschönen und erschreckenden Film gedreht der tief unter die Haut geht. Mustang ist mutig, traut sich anzuzweifeln, anzuklagen und bei all dem geht weder die Geschichte der Schwestern, noch ein anderer filmischer Aspekt verloren. Einfach gehalten von seinen Bildern, zeigt er doch alles was er zeigen muss, bis hin zum erschreckenden Herzschlag Finale.

Meine Meinung: