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Film: Nerve

 

Regie: Ariel Schulman, Henry Joost

Erschienen: 2016

Länge: 96 min

FSK: 12

 

Meine Kritik

 

Vee ist unscheinbar, riskiert nichts, nicht mal ihrer Mutter von der teuren Kunstuni zu erzählen, an der sie angenommen wurde. Ihre beste Freundin Sydney verbringt neuerdings viel Zeit mit dem Online Spiel Nerve. Vee hingegen fotografiert den Jungen den sie toll findet heimlich ohne auch nur ein Wort mit ihm zu wechseln. Doch dann tritt Vee ebenfalls dem Spiel Nerve bei. Sie entscheidet sich es nicht nur zu gucken, sondern aktiv als „Player“ teilzunehmen. Von nun an erhält sie Aufgaben die sie lösen muss, dafür wiederum bekommt sie Geld und mehr Zuschauer. Direkt in ihrer ersten Runde läuft sie Ian über den Weg, er ist ebenfalls „Player“. Gemeinsam lösen sie mehrere lustige Aufgaben, bis es plötzlich ernst wird. Als Vee aussteigen will ist es bereits zu spät. Denn eine der Regeln lautet: Verrate niemals Nerve.

Von all der bunten Cyberspace Vielfalt an Filmen die in den letzten Jahren rauskamen bringt Nerve nicht nur den Ernst des weiten Netzwerks rüber, sondern bietet auch Nervenkitzel pur. Das Ganze beginnt recht harmlos als cooler Tenniefilm, mit den Problemen der Liebe, des Unscheinbar seins und des verloren fühlen, doch dann nimmt der Film an Fahrt auf und reißt einen aus dem Kinosessel mit sich in eine Welt aus Geld, Macht, sehen und gesehen werden. Und dabei lauern die Gefahren nicht nur bei den Leuten die behaupten deine Freunde zu sein, sondern auch hinter der anonymen Masse im Welt weiten Netz. Ariel Schulman bringt dabei einen grandiosen Cast zusammen der den Grad zwischen ernstem Thema und Thriller perfekt ausbalanciert und neben der Action, den Unterhaltungswerten auch den Ernst der Lage vermittelt. Gegen Ende hat der Film seine Zuschauer soweit, das sie förmlich an der Leinwand kleben und das alles andere als Vorhersehbare Finale mit klopfenden Herzen schauen. Und dann ist es als würde eine Stecknadel zu Boden fallen und dort aufschlagen wie eine Bombe, so ungefähr lassen sich die letzten Minuten des Films beschreiben. Das vielleicht dritte Mal in diesem Jahr, das ich im Kino saß und nicht im Sessel versank, sondern im Film. Das deutsche Kino hat zu ähnlichem Thema ebenfalls einen Film produziert „Lena Love“, ob der aber die gleiche Anziehungskraft auf die Kinogänger ausübt, bleibt hier noch in den Raum gestellt. Nerve sollte man auf jeden Fall nicht verpassen und auch wenn er vom FSK eher die jüngere Generation, die das Thema auch mehr betrifft, anspricht, so ist er doch ein Sehenswertes Werk für jeden geworden. Bunt, schrill, laut, mitreißend gegen Ende und aufwühlend am Ende. Zum Nachdenken hat er jedenfalls angeregt und das trotz Hollywood flair und typisch angehauchtem Tenniefilm.

 

Meine Meinung: