Film: Spotlight

 

Regie: Tom McCarthy

Erschienen: 2016

Länge: 128 min

FSK: 12

 

Meine Kritik

 

Als die Boston Globe einen neuen Herausgeber bekommt und dieser einen kleinen Artikel über den Missbrauch von Kindern in der katholischen Kirche findet, beschließt er das Spotlight Team der Zeitung darauf anzusetzen. Was zunächst nicht groß erscheint wird ein weltweites Phänomen. Denn nach ihren Recherchen sind allein in Boston 90 Priester aktiv gewesen und mehrere Opfer bekannt. Doch in diesem Bereich zu recherchieren entpuppt sich als äußert schwer, denn nicht nur die Kirche schützte ihre Priester, auch Anwälte waren in die Sache involviert. Das große Netz der Lügen wird nach und nach brüchiger und zerfällt.

 

Ich war überhaupt nicht informiert über dieses Thema, wusste gar nicht das es existierte und umso schockierter war ich als ich im Kino saß. Das geht einem nahe, sehr nahe, auch wenn man nicht katholisch ist, auch wenn man nicht oft in die Kirche geht, dennoch stellt sie für viele einen sicheren Ort da, der von Priestern missbraucht wurde. Der Film geht mit einem großartigen Cast den einfachen Weg, versucht keine Schreckensbilder zu erzeugen, in dem man Rückblenden sieht, Fotos oder ähnliches. Wir gehen den journalistischen Weg, den welchen die Boston Globe wirklich gegangen ist, lassen dabei aber auch die unangenehmen Erzählungen der Opfer nicht weg. Und so schafft der Film mit Worten was andere nur mit Bildern schaffen. Schreckensszenarien werden in den Köpfen der Zuschauer erzeugt, durch die Gewalt von Zahlen, Beschreibungen und Wahrheiten. Dann sitzt man im Kinosessel hält die Luft an und wird mitgerissen von den wahren Ereignissen. Ich will nicht wissen wie nahe es dem Spotlight Team ging, die direkt an der Sache dran waren, auf Opfer und Täter trafen. Da hat man eine Wut im Bauch und am Ende fließen auch die Tränen. Was für eine Macht die Kirche hatte, was für eine Macht dieser Film hat, auch wenn er wenig zeigt, sondern mehr berichtet. Vielleicht genau deshalb die richtige Herangehensweise, nicht zu groß aufgezogen, eher an den Geschehnissen dran geblieben. Klar ist der Cast dann auch ein großer Pluspunkt, denn für ein so sensibles Thema die richtigen Leute zu finden ist doch wichtig und dann bin ich froh Rachel McAdams, Micheal Keaton, Mark Ruffalo und Stanley Tucci dabei zu haben, der Film fährt mit ihnen die sichere Schiene! Das einzige was mich etwas störte waren die vielen Namen die ständig genannt wurden, klar das macht einem bewusst wie groß die Ausmaße waren, dennoch wusste ich gerade nie über wenn sie sprachen, wer am Telefon war, trotzdem ein großartiger Film, mit leisen Tönen und einer großen Wirkung, die letzte Szene ließ einen dann doch bestürzt zurück, vor allem wenn die Städte aufgezählt werden in denen solche Priester gearbeitet haben. Es wird bestimmt für den Oscar reichen, darüber hinaus erhielt die Zeitung erhielt für diesen Artikel den Pulitzer Preis und viel Aufmerksamkeit, das wird der Film nur noch mal unterstützten und dafür ist er  vor allem da!

 

Meine Meinung: