Film: The Keeping Room - Bis zur letzten Kugel

 

Regie: Daniel Barber

Erschienen: 24. März 2016 (DVD)

Länge: 91 min

FSK: 16

 

Meine Kritik

 

Augusta, ihre Schwester Louise und Sklavin Mad, wohnen alleine auf einer Farm.  Doch das Ende des Krieges rückt näher und zwei Deserteure haben es vor allem auf Augusta abgesehen. Nun sehen sich die drei Frauen zwei bewaffneten Männern gegenüber, denen nach so vielen Schlachten die sie geschlagen haben, alles egal scheint. Die drei Frauen wollen jedoch ihr Zuhause nicht aufgeben und kämpfen um Leben und Tod.

 

Spannender Look, bekannte Geschichte. Das Ganze hat mich an 'Straw Dogs - Wer Gewalt sät' erinnert. Ein Haus, Männer, die hineinwollen und Frauen, die es verteidigen. Hier das Ganze in ein 'True Grit' Gewand gehüllt. Das Einzige, was sich ändert, ist die Zeit, in der der Film spielt. Sehr schade! Denn alleine schauspielerisch gibt das eine Menge her: Wir haben einen fantastischen Cast, ein wenig Berlinale-Feeling - durch lange Einstellungen, wenig Musik und starke Bilder. Was dann tatsächlich fehlt, ist die spannende, mitreißende Handlung. Doch wenn sich 91 Minuten lang alles um zwei Soldaten und drei Frauen dreht, kurz vor Ende des Krieges, hat das wenig Schauwerte. Was man wirklich sieht, ist der erhobene Zeigefinger, der über das Historiendrama hinaus auf die heutige Zeit deutet. Da war 'Straw Dogs' lebendiger, kaltblütiger und mit deutlich mehr Spannung bestückt. Keiner der Filme hat wirklich ein Ass im Ärmel und bietet Überraschungen und das macht es zu einer Farce, die sich irgendwie verläuft und nicht so Recht weiß, auf was sie hinauswill. Diese kurze Sequenz mit den Soldaten, die maximal 20 Minuten dauert, wird zum Kern des Films, der gut und gerne auf ein Minimum hätte gekürzt werden können und dann zu einem ansehnlichen Kurzfilm geworden wäre. So ist es leider kein Wild Western, kein Actionfilm und auch kein typisches Drama. Wenn man sich den postapokalyptischen Look anschaut, hätte eine Zombiewelle das Ganze vielleicht aufgelockert und so zumindest zu einem Gerne gemacht, das seine Zielgruppe gefunden hätte. Ganz gleich, wie sehr ich den einen oder anderen Schauspieler des Films schätze, das hier ist so richtig daneben gegangen. Man findet so gar keinen guten Funken an diesem Werk. Würden wir das Werk aus einem anderen Blickwinkel betrachten, dann kann man die positiven Aspekte beleuchten und sehr wohl etwas Gutes daran finden, denn natürlich hat das Werk einen tiefgründigen Hauptfaden, der das Gesicht der Angst zeigt und auch die Stärke der Frauen. Leider hilft das nicht weiter, da man sich auf "einen einzigartigen und fesselnden Film" eingestellt hat. Denn nichts ist hier fesselnd! Nicht für eine Minute! Kein tiefer Blick, keine auf den Zuschauerraum gerichtete Pistole lässt das Filmherz höher schlagen. Vielmehr verrennt sich der Film Bild um Bild und zeigt nichts Neues, nur anders verpackt. Ein Filmerlebnis, das nicht an die Kirsche als Tortenspitze heranreicht, sondern nur am Tortenboden kratzt.

 

Meine Meinung.