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Film: Tiger Girl

 

Regie: Jakob Lass

Erschienen: 2017

Länge: 91 min

FSK: 16

 

Meine Kritik

 

Magarethe Fischer ist gerade durch ihre Polizei Prüfung gefallen, weswegen sie die Zeit bei der Ausbildung zum Sicherheitsdienst verbringt. Eines nachts trifft sie auf Tiger die frech und unberechenbar ist. Eigentlich will Magarethe nichts mit ihr zu tun haben, doch nachdem sie ihr zweimal aus einer brenzligen Lage geholfen hat, vertraut sich Maggie ihr an. Von nun an heißt sie Vanilla und Tiger bringt ihr bei für sich selbst zu sprechen, auch mal auf den Putz zu hauen, wenn es sein muss, Spaß zu haben und Gesetzte ein wenig auszudehnen. Zusammen stiften die beiden Chaos in der Stadt und Vanilla bekommt gefallen daran sich selbst zu wehr zu setzten, doch die Grenzen verschwimmen und Tiger hat mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen.

 

Verrückte liebeswerte Charaktere bilden das Grundgerüst für Jakob Lass schlagfertigen Film Tiger Girl. Schon der Trailer von Love Steaks zeigt einige Parallelen zu Tiger Girl, sowohl einige der Schauspieler, als auch das Spiel zwischen Autoritären Personen und den Auszubildenden bildet sich ebenfalls in Lass drittem Langfilm ab. Die Vorliebe für lispelnde Hauptdarsteller, zu meinem Schrecken, da ich für einen Moment dachte die ältere Tochter von Till Schweiger wieder zu erkennen, sowie für das „humorvolle“ Spiel in den Dialogen, zwischen Gewalt und Liebe. Maria Dragus definitiv keine Neuentdeckung, dafür aber Ella Rumpf, geben ein unschlagbares Duo auf der Leinwand ab. Wer sich ihnen vor die Füße laufen sollte, darf sich später nicht über blaue Flecken oder fehlende Geldbeutel beschweren. Der Film ist laut, geht seinen eigenen Weg, ob durch seine Kostüme, wie Glitzermasken, oder durch spritzige freche Sprüche, und wenn der Weg einmal versperrt sein sollte, schlägt er ihn sich frei, deutscher Rap, fetzige Beats, treffen auf zwei harte Frauen die sich nicht alles gefallen lassen. Und auch bei typische Schlägereien werden die Gesetzte außer Kraft gesetzt, wenn das vermeintliche Opfer einen Deal eingehen will: Wenn er sich einen Schlag einfängt, darf er auch einmal zuschlagen. Jakob Lass setzte mit Tiger Girl ein weiteres Zeichen im deutschen Kino und mit seiner unkonventionellen Art geht er nicht nur einen mutigen Schritt nach vorne sondern zeigt gleich noch wie viel Potenzial in neuen Ideen stecken kann, die nicht dem alltäglichen Kino entsprechen. Andererseits kommt die manchmal angestrengte Lässigkeit des Films doch immer noch sympathischer rüber als die angestrengte Angestrengtheit eines großen Teils deutschen Filmschaffens, schreibt critic.de. Das Sympathie auch schnell einmal umschlagen kann, das aus viel zu lieb auch viel zu böse werden kann, das zeigt der Film schonungslos offen, mit allen Mitteln. Dem einen dürfte das schon zu viel sein, der andere genießt wie herrlich lustig und brutal ehrlich deutsches Kino auch mal sein kann!

 

Meine Kritik: 4/5