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Film: 3 Billboards outside Ebbing, Missouri

 

Regie: Martin McDonagh

Im Kino seit: 25. Januar

Länge: 116 min

FSK: 12

 

Meine Kritik

 

„Raped while dying and still no arrest. How come, Chief Willoughby?“

 

Mildred Hyes ist wütend, und das ist auch der Grund weshalb sie drei Werbetafeln vor Ebbing in Missouri mietet um eine Nachricht zu übermitteln. Mildreds Tochter wurde vor Monaten ermordet, vergewaltigt und verbrannt aufgefunden und immer noch sitzt niemand hinter Gittern. Mildred will das endlich was geschieht. Doch Chief Willoughby hat eigene Probleme, der Krebs macht ihm zu schaffen und auch wenn er immer noch arbeitet und so tut als sei alles in Ordnung weiß jeder in der Stadt das es nicht so ist. Mildred sorgt mit ihren Werbetafeln die eigentlich an einer abgeschiedenen kaum genutzten Straße stehen für aufsehen. Das ärgert die örtliche Polizei. Die Werbetafeln bringen so einiges ins Rollen und bald steht das ganze Städtchen Kopf. Vorne weg Officer Dixon der mit der falschen Art an seinen Beruf herangeht. Und dann nimmt sich Chief Willoughby das Leben.

 

Definitiv einer der Außenseiter Filme der dennoch für Aufsehen sorgt. McDonagh hat seinen ganz eigenen Humor mit dem er seine Filme würzt, so schon bei „Brügge sehen und sterben“ oder „7 Psychos“. Auch „3 Billboards outside Ebbing, Missouri“ passt in diese Sparte. Nicht nur der lange extravagante Titel lässt einen aufhorchen. Die Werbetafel Geschichte hat seinen ganz eigenen Charme, dazu passt das die 3 Werbetafeln auch eine zentrale Rolle verkörpern, ihren eigenen Charakter erhalten. Sie dienen nicht nur als Aufmacher des Films, sie sind der Film und alles dreht sich um sie. Das ist eben die Arrt wie McDonagh Filme macht. Er hat eigenartige Figuren und einen seltsamen Plot und mischt darin seinen schwarzen Humor der aus jedem noch so ernsten und wichtigen Thema eine brodelnde Mischung macht. In „3 Billboards...“ ist das Element Mildred, die tief traurige und auch ziemlich einsame Mutter der Toten. Ihr Schmerz, die Last die sie trägt, wird in durch McDonaghs Humor eine Art Leichtigkeit verliehen die makaber und dennoch genial ist. Die Idee der Geschichte gelingt dem Regisseur in der Umsetzung hervorragend. Zusammen mit Frances McDormand und Woody Harrelson kreiert McDonagh eine beißende, elektrisierende Mischung die in spitzen und spritzigen Dialogen ihren Ausgang findet. Das macht einfach nur Spaß beim zusehen. Dabei ist die Geschichte simple und dennoch verstrickt, findet ihre eigenen überraschenden Wendungen und irgendwann ist man soweit das man glaubt nun könnte alles geschehen und es wäre nicht mehr seltsam. Man muss Fan von dieser Art Film sein um ihn zu lieben, definitiv. Für mich war „3 Billboards...“ zu langatmig, immer wieder fängt der Film neue Handlungsstränge an, und aus der anfänglich aufgenommenen Geschichte finden tausend neue Geschichten statt, das lässt einen ein wenig unbefriedigt zurück. Es ist eben kein Film für Jedermann, aber das McDonagh starke Filme schafft und das er diese zwar nicht für das Mainstream Publikum macht, dennoch eine breite Masse anspricht, das ist eindeutig. Das ihm das noch zusätzlich so gut gelingt, das jeder Film ein Volltreffer ist, das ist beeindruckend. Und auch wenn zwischen seinen Filmen manchmal Jahre liegen, so ist gewiss das McDonagh einer der bedeutendsten Filmemacher ist die es momentan gibt. Er schafft keine Leinwandprodukte sondern Juwelen die noch lange im Gedächtnis bleiben werden. 

 

Meine Meinung: