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Film: Red Sparrow

 

Regie: Francis Lawrence

Erschienen: 2018

Länge: 141 min

FSK: 16

 

Meine Kritik

 

Dominika ist eine der besten Ballerinen des Landes, doch bei einer Aufführung bricht ihr der Tanzpartner das Bein. Ihre Tanzkarriere ist dahin und somit auch das Geld welches die Tanzakademie ihr zuteilte und die Pflegekraft für ihre kranke Mutter. Ihr Onkel legt ihr ein Angebot dar, sie soll ihm helfen an das Handy von einer Zielperson zu kommen. Bei dem Auftrag kommt die Zielperson ums Leben vor Dominikas Augen. Nun wird sie vor die Wahl gestellt: Leben oder sich zu einem Sparrow ausbilden zu lassen. Sparrows sind die Elite der russischen Spione, welche vor allem in der Verführung besonders gut funktionieren. Dominika verspürt nichts als Abscheu gegen diese Ausbildung und ihren Onkel, aber sie muss mitspielen. Dann bekommt sie ihren ersten Auftrag. Ein Amerikaner trifft sich mit einem aus ihren Reihen, sie soll den Namen des Verräters erfahren. Nathaniel ist jedoch eine schwere Nuss und Dominika nimmt den Rat ihres Onkels an: Alles zu tun, auch wenn es Menschenleben kostet. Doch auf welcher Seite steht sie jetzt und kann sie tatsächlich Gefühle vorspielen und ihren Körper austricksen?

 

Francis Lawrence der die „Tribute von Panem“ Reihe ab dem 2. Teil übernahm, arbeitet hier erneut mit Jennifer Lawrence zusammen. Doch auch wenn die kühle selbstbewusste Dominika im ersten Augenblick einiges gemeinsam hat mit Katniss, ist sie doch noch um einiges schwerer zu durchschauen. Genau das ist es was dem Film das nötige Feuer gibt. Viel zu oft sind Filme schon in den ersten Sekunden erzählt und das Ende sehr offensichtlich. Nichts so bei „Red Sparrow“, wo bis zum Schluss die Figur der Dominika ein Rätsel bleibt. Das Katz und Maus Spiel zwischen den zwei Seiten und ihrer Hauptfigur dazwischen macht Spaß beim Zuschauen. Neben den teilweise sehr ruhigen Sequenzen, zielt der Film sehr auf Gewalt ab, Folterszenen die ein FSK 16 erforderlich machen und wirklich bildlich schon schmerzhaft auf der Leinwand zu betrachten sind. Diese Bilder sind härter als in so manch anderem Agententhriller. Dominika ist der weibliche James Bond, der sich nichts sagen lässt und alles auf eigene Faust macht. Dabei geht es ihr mehr um sich selbst und ihre Mutter, was sie im ersten Augenblick egoistisch erscheinen lässt, doch immer weiter im Film zerbrechlich aussehen lässt. Da schafft es Jennifer Lawrence wie immer eine Glanzleistung hinzulegen und den schmalen Draht zwischen kühler Erscheinung und wenigen emotionalen Momenten auf dem Punkt zu treffen. Fast zu Schade für einen solchen Film und dennoch was wäre er wohl ohne sie geworden. Und obwohl der Film sehr viele ruhige Szenen hat und auch oft ohne Action auskommt, dreht Francis die Spannung schnell auf und lässt sie auch in sehr ruhigen Szenen fast elektrisierend über die Leinwand flirren. Allein die Ausbildung zum Sparrow kam, vor allem durch die meiner Meinung nach fehlbesetzte Charlotte Rampling, teilweise lächerlich herüber und hätte durchaus unter einer Kürzung nicht gelitten. Auch Louis Hofmann lässt sich hier in einer Szene kurz blicken, was mich als Fan der Serie „Dark“ kurz begeisterte. Der Roman von Jason Matthews erzählt aus erster Hand aus dem Leben eines Spions, denn diesem ging der Autor 30 Jahre lang nach und das merkt man auch in den Bildern des Films. Denn mehr als auf fette Actionszenen wie andere Agententhriller setzt dieser auf die ruhigen, schmerzhaften Töne die sehr viel tiefer unter die Haut gehen und das Geschehen wirklichkeitsnäher erzählen. Ein unberechenbarer Film der seine Zuschauer ein ums andere Mal auf die falsche Fährte lockt und das gezielt mit unglaublich starken, kühlen Bildern. Einen Agententhriller den man so auf jeden Fall noch nichts gesehen hat und der trotzdem oder vor allem deswegen sehr gut funktioniert. 

 

Meine Meinung: