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Film: Verpiss dich Schneewittchen

 

Regie: Cüneyt Kaya

Im Kino ab: 29. März

Länge: 88 min

FSK: 12

 

Meine Kritik

 

Sammy will unbedingt Rockstar werden, aber im Altersheim darf er nur Schlager spielen und auch bei den Castings wo er bisher war hat es nie geklappt. Jetzt aber hat er die Chance zu zeigen was er kann bei „Star Battle“. Doch weil an dem Wettbewerb nur Bands teilnehmen dürfen hat er eine Woche Zeit eine Band zusammen zustellen. Genau jetzt muss aber sein Bruder mit seiner Freundin zusammen verreisen und er soll auf das Hamam aufpassen. Dafür hat er gerade jetzt aber keine Zeit. Deshalb suchen er uns seine Schwester nach einer passenden Aushilfe. Der einzige Bewerber ist Wolle, der etwas gegen Ausländer hat und das Hamam ein Kanaken Aquarium nennt und eigentlich ach schon viel zu alt ist. Doch Sammy stellt ihn ein und Wolle wird nach kurzer Zeit akzeptiert. Da entdeckt Sammy das Wolle, wenn er Mammut massiert, Trommelgeräusche produziert. Sammy wird klar: Er hat seine Band gefunden!

 

Warum Constantin Film warum? Während ich letztes Jahr über High Society meinen Kopf schüttelte und mich fragte wer den Traum aus Pink und Schande zusammen gestellt hat, ist es dieses Jahr mit Abstand „Verpiss dich Schneewittchen“. Dabei hat Cüneyt Kaya zusammen mit Hans Weingartner „Die Summe meiner einzelnen Teile“ geschrieben und dann sein Debütfilm „Ummah – Unter Freunden“ gedreht, eine feine emotionale und trotzdem humorvolle Milieustudie. Bei Verpiss dich Schneewittchen stellt sich einem die Frage, wieso, weshalb, warum? In welchem Zustand wurde das Drehbuch verfasst, wer hat die Genehmigung zum drehen gegeben und wo war Cüneyt Kaya eigentlich? Während High Society noch irgendwo eine Geschichte erzählte, ist hier der rote Faden verloren gegangen. Zwischen Klischees und 0815 Story tanzt ein unlustiger Bülent Ceylan, der sonst als Comedian unterwegs ist und dort sein Publikum auch regelmäßig unterhält. Hier allerdings bekommt er keine Lacher und wenn sind es eher traurige mitfühlende. Da ist schon ordentlich was schief gelaufen. Einer der Filme bei denen es nicht traurig gewesen wäre wenn das Material plötzlich verschwunden wäre oder der Film doch vor Kinostart an Netflix verkauft worden wäre. Wenn Netflix ihn denn genommen hätte und dann doch lieber nicht, wenn das bedeutet hätte das man den Weltweit hätte gucken können. Es reicht wenn der in Deutschland gezeigt wird und wir uns selber für so etwas schämen müssen. Es gibt eine sprechende Schildkröte, ordentlich viel Make up und seltsame Kostüme, eine abgedroschene Geschichte und wirklich fragliche Schnitte. Da stellt man sich die Frage, haben die überhaupt eine Idee gehabt als sie an das Projekt ran gegangen sind? Auch der Cast ist eine seltsame Mischung. Mit Bülent Ceylan in der Mitte dem man anmerkt das er zum ersten Mal wirklich schauspielern muss, Josephine Preuß der ich dieses Projekt gerne erspart hätte, genauso wie den beiden aus „Ummah“. Und das sind auch die stärksten im Cast die versuchen Bülent noch ins rechte Licht zu rücken und dem Film wenigstens ein Teil Ernsthaftigkeit zurückgeben. Wenn man sich 88 Minuten so einen zusammenhangslosen Müll ansehen muss, fragt man sich wieso man dann nicht stattdessen DSDS auf RTL schaut, von der Qualität her ist das genauso unterhaltsam, bunt und schrecklich. Hier wurde nicht nur ordentlich daneben gegriffen sondern wirklich unterirdisch etwas produziert das mal wieder zeigt wieso deutsche Filme oft verspottet werden. Wenn einem nicht schon vor dem Film alle Gehirnzellen fehlen, dann spätestens hinterher, wenn der Kopf so leer ist das man denkt man sieht einen Mann auf der Bühne der als Trommel benutzt wird. Und wenn eine Komödie nicht einen Lacher bekommt ist das schon so traurig wie ein Sommer ohne Sonne. Bülent sagte in einem Interview: Er wollte einen Film machen für den er sich nicht schämen muss. Das ist nur leider nicht gelungen Herr Ceylan. Hiermit spreche ich eine offizielle Warnung für diesen Film aus: Hingehen und dafür Geld bezahlen auf eigene Gefahr. Und ich hoffe das Cüneyt Kaya dazulernt und so bald keine solche Geschichte mehr aus dem Hut zaubert. 

 

Meine Meinung: 0 Sterne!