Film: Wahrheit oder Pflicht

 

Regie: Jeff Wadlow

Im Kino ab: 10. Mai

Länge: 90 min

FSK: 16

 

Meine Kritik

 

Olivia wird von ihrer besten Freundin mehr oder weniger gezwungen mit auf einen letzten gemeinsamen Trip nach Mexiko zu fahren. Dort lernt Olivia an ihrem letzten Abend Carter kennen. Dieser überredet Olivia und ihre Freunde mit in eine verlassende Kirche zu kommen wo sie das harmlose Spiel „Wahrheit oder Pflicht“ spielen wollen. Als Carter an der Reihe ist wird er gefragt was er wirklich von Olivia will und er gibt zu Olivia und ihre Freunde nur zu diesem verlassenen Ort gebracht zu haben um selbst zu überleben. Er gibt Olivia noch den Tipp immer mitzuspielen, die Wahrheit zu sagen wenn sie verlangt wird und die Pflicht zu erfüllen falls sie gewählt wurde, denn ansonsten würde sie sterben. Olivia tut die Warnung als schlechten Scherz ab. Doch nur kurze Zeit später, als sie wieder zu Hause sind, begreift sie das Carter nicht witzig sein wollte. Das Spiel entpuppt sich als bitterer Ernst und wer die Spielregeln nicht befolgt ist kurze Zeit später Tod. Da kommt es gerade nicht gelegen das Olivia ein Geheimnis vor ihrer besten Freundin hat das schlimmer ist als die Wahrheit das sie schon ewig in Luca den Freund ihrer Freundin verliebt ist.

 

Abermals versucht Blumehouse Production mit einem schlichten Film verpackt auf eine amüsante Art und Weise ihren Erfolg von „Get Out“ zu wiederholen. Das gelingt ihnen erneut leider nicht. Viel zu lange dauert die anfängliche Geschichte. Der Zuschauer weiß was ihn erwartet, kann sich auch schon grob die Handlung zusammen spinnen und den Schluss vorhersagen, dennoch quält man sich hier und da durch in die Länge gezogene Handlungsstränge bei denen man das Gefühl hat sie wollen den Film nur auf die 90 Minuten strecken die er schlussendlich hat. Kommt der Film dann aber endlich in Fahrt und das Spiel beginnt hat man doch reichlich Spaß dabei, selbst wenn die Handlung nach einem Schema X des Genres gestrickt ist und nur allzu Logisch folgen muss was folgt. Trotzdem steckt in dem weniger humorvollen Film eine witzige Idee die, ohne besondere Handlung und ganz ohne Überraschung auszukommen, Spannung erzeugt. Nicht zuletzt baut eher die verzwickte Geschichte zwischen Olivia, Luca und ihrer besten Freundin diese Spannung auf. Das typische Liebesdreieck dem man gerne folgt um die Zuschauer bei Stange zu halten. Hier ist es auch schon fast das Einzige was die Zuschauer überhaupt noch hält, denn drum herum passiert nicht viel. Die Aufgaben hätten definitiv ausgefallener sein können, das Potenzial ist nicht mal halb ausgeschöpft worden. Nur die Idee zum Schluss zeigt den Ansatz eines Versuches irgendwo noch eine Überraschung hervorzuzaubern. Da sind Filme wie „the Purge“ oder „Final Destination“ deutlich gelungener gewesen. Dabei ist Wadlow immerhin auch der Drehbuchautor der ein oder anderen Folge von Bates Motel und auch der 2. Teil von Kick-Ass stammt aus seiner Feder. Da hätte man deutlich mehr erwarten dürfen als diese doch sehr lahme Geschichte. Vor der Kamera ein Cast aus jungen Schauspielern die man hier und da mal in einer Serie zu Gesicht bekommen hat. Überzeugend ist von ihnen jedoch leider keiner. Einzig der Effekt auf den Gesichtern der Personen wenn sie einem die Frage stellen „Wahrheit oder Pflicht?“ ist ganz nett gemacht. Sonst kommt der Film ohne Effekte aus, versucht viel eher durch stimmungsvolle, spannende Musikuntermalung den Puls in die Höhe zu treiben. Blumehouse bringt dann doch eher die abgespeckte Version eines Horrorfilmes und zielt viel eher auf einen lustigen Joke ab als auf gruselige Stimmung und baut lieber eine Liebesgeschichte ein als einen Horroreffekt. Damit landet Blumehouse wieder nur eine mittelmäßige Filmgeschichte die zu bequem ist als neue Ideen zu bringen. Dennoch erfüllt der Film seine Pflicht und unterhält mit einer soliden eben für Blumehouse typische Geschichte.

 

Bleibt nur zu Fragen: Was wählst du? Wahrheit oder Pflicht.

 

Meine Meinung: