Link Droemer Knaur
Link Droemer Knaur

Buch: Acht Nacht:

 

Autor: Sebastian Fitzek

Erschienen: 2017

ISBN: 978-3-426-52108-3

Verlag: Knaur

 

Meine Rezension

 

Ben, dessen Tochter seit einem Autounfall beide Beine verloren hat, soll einen Selbstmordversuch begangen haben. Das will Ben nicht glauben, doch er hat keine Zeit neuen Erkenntnissen auf den Grund zu gehen, denn irgendjemand hat ihn für die AchtNacht nominiert und seine Name wurde gezogen. Die AchtNacht ist ein neues Internetphänomen wo man, für ein wenig Geld, eine Person, der man den Tod wünscht, nominieren kann. Wahllos soll dann ein Name gezogen werden, da es die erste AchtNacht ist, werden zwei gezogen. Ben und die andere AchtNächterin befinden sich nun für diese Nacht auf der Flucht vor mehreren Millionen Menschen die sich auf die Suche nach ihnen machen, denn wenn eine von ihnen stirbt bekommt der Jäger 10 Millionen und soll, laut Website, auch Straffrei davon kommen. Ben kann nicht glauben wie ihm geschieht, doch die Nacht soll noch schlimmere Schrecken bereit halten.

 

Wie Deutschlands erfolgreichster Thrillerautor im Nachwort zugibt basiert das Buch auf der Filmreihe „The Purge“. Doch während es in der amerikanischen Version um das Prinzip „Jeder gegen jeden“ geht, dreht Fitzek den Spieß um und es heißt nun „Alle gegen einen“. Das bringt, wenn man es dann noch aus der Sicht der Gejagten liest, sehr viel Spannung mit sich. Mit diesem eher Jugendlich angehauchten Buch begibt sich der Autor auf ein neues Gebiet, klar es ist immer noch ein Thriller, aber einer der sich auf die Spielebene begibt, wie Tribute von Panem oder Maze Runner. Und während „The Purge“ von seiner Idee lebt: blutig, spannend, gruselig, will Fitzek zum Nachdenken anreizen. Was wäre wenn dieses Spiel eigentlich ein Experiment sein sollte, ein Experiment das wie in „die Welle“ aus dem Ruder läuft, wo aus Spiel plötzlich Ernst wird. Und würden wirklich genug Menschen glauben das dies ernst gemeint ist? Diese Vorstellung lässt einem dann schon den ein oder anderen Schauer über den Rücken laufen. Denn irgendwelche „Verrückten“ die jeder Zeit so ein „Spiel“ ins Leben rufen könnten, gibt es doch immer, und bestimmt auch welche die teilnehmen. Das Ganze in einer Millionen Stadt wie Berlin, wo alle Thriller des Autors spielen, hat natürlich für einen Berliner den Faktor Grusel noch auf einer ganz anderen Ebene, die vertrauten Straßen, Plätze, Orte, werden mal wieder mit einem imaginären Fluch belegt, gerade noch hatte man sie mit einem positiven Erlebnis in Erinnerung und plötzlich jagen Menschenmassen zwei Personen, und ein Kampf auf Leben und Tod beginnt. Acht Nacht überzeugt mit seiner Grundidee und mit zwei interessanten Hauptcharakteren, auch wenn sie mal wieder sehr viel Ballast mit sich herum schleppen, klar trifft es immer diejenigen. Weit weg von Therapiezimmern, Psychologen und dem typischen Fitzek Kram, befindet sich Acht Nacht wie Passagier23 oder Noah auf einer anderen Ebene wieder, die fast noch nervenzerreißender ist als all seine anderen Thiller.

Eine Anmerkung zum Schluss: Schon seit einer Weile spiele ich mein eigenes Spiel mit Fitzek Büchern, dieses heißt: Bekomme ich so schnell wie möglich raus wer hinter allem steckt? Bisher hat mich Fitzek immer auf einen Holzpfad geleitet und immer war ich mehr als überrascht auf wen man am Ende traf. Diesmal hatte ich den Autor schnell durchschaut, vielleicht auch weil ich mich mit dem Thema befasst hatte, oder weil ich langsam zu denken lerne wie Fitzek, der Begeisterung beim Lesen tat dies aber kein Abbruch, denn wenn man nicht die letzten Seiten zuerst liest, bleiben trotzdem noch genug Fragen übrig, auf welche man erst zum Schluss Antworten bekommt.

 

Meine Meinung: