PREVIEW: Birdman

Zum 4. Mal geht's für die Kreative Feder und mich zur Filmstarts Preview. Diesmal schauen wir den vielfach Oscar nominierten Film "Birdman". Aber erst mal stehen wir im falschen Kino. Als das Richtige dann gefunden ist, sind wir fast die letzten, Plätze gibt es aber noch. Und dann fängt der Film an, die Kreative Feder schläft ein, ich grinse ab und zu und bin auch manchmal genervt. Als die Lichter wieder angehen, hat sich der Abend ziemlich langgezogen aber auch gelohnt.

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Exklusive Filmkritik:


Film: Birdman oder die Unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit

 

Regisseur: Alejandro González Inárritu

Erscheint am: 29.1.2015

Länge: 119 min

FSK: 16

 

Meine Kritik

 

Riggan Thomson hatte seine Zeit als bekannte Persönlichkeit. Damals spielte er den Helden Birdman. Doch nun gibt es Spiderman, Batman und Iron Man und er ist schon lange vergessen. Doch das will er ändern. Er will ein Stück am Broadway aufführen und damit wieder zum Gesprächsstoff werden. Dabei ist es ihm egal, was seine Tochter oder Ex Frau von ihm denken.

Doch auch sein Theaterstück für das er sein ganzes Geld ausgegeben hat, wird nicht so wie er es sich wünscht. Die Vorpremiere ist ein Desaster und der neue Schauspieler, hält nicht nur sehr viel von sich, er lässt es auch jeden spüren. Riggan wird immer nervöser und die Stimme in seinem Kopf immer lauter. Den der Birdman hat ihn nie losgelassen, er ist immer noch bei ihm und will, dass er wieder die Rolle seines Lebens spielt und nicht einen armseligen Schauspieler auf der Theaterbühne gibt.  

 

Der Film ist anders, keine Frage. Er ist besonders, auch das kann man nicht leugnen. Dennoch ist dieser Film nicht jedermanns Geschmackssache. Wir haben nur wenig Handlungsorte, die Musik besteht aus einem Schlagzeug und die Charaktere sind schwer zu durchschauen. Und genau das macht den Film aus, denn es ist nicht die Geschichte, die hier pulsiert und mitreißt, es ist der Film an sich. Es ist die Stimme die Riggan hört, die engen verwinkelten Gänge des Theaters, durch die uns die Kamera führt und die Charaktere, die schreien, lachen und gleichzeitig überglücklich und depressiv sind. Doch auch die Schwächen des Films lassen sich nicht ausblenden, so die vielen überladenen Dialoge und die ziemlich voraussehbare und sehr langgezogene Handlung. Diese lassen den Film zunächst erst mal im schlechten Licht betrachten, doch umso mehr Zeit verstreicht, umso begeisterter ist man. Plötzlich nimmt man die Trommeln deutlicher wahr und man folgt belustigt Riggan, der eine Spielzeug Pistole gegen eine echte tauscht und hofft, dass er seinem verwirrten Kopf endlich ein Ende bereitet. Das Ende lässt einen dann doch noch mal enttäuscht aufseufzen, denn das hätte noch mal einiges rausreißen können, doch für einen gelungenen Abend hat es dennoch gesorgt. Zu recht gehen die Oscar Nominierungen nicht an den Film an sich, aber an Musik und Schauspieler und Bilder und alles was den Film ausmacht. Er lässt sich gucken und bezaubert mit vielem, auch wenn es nicht eine actiongeladene Geschichte sein sollte.

 

Meine Meinung: