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Film: Hirngespinster

 

Regisseur: Christian Bach

Erschienen: 2014

Länge: 96 min

FSK: 12

 

Meine Kritik

 

Simon ist 23 Jahre alt, fährt Schulkinder durch die Gegen und kümmert sich ansonsten um seine Schwester. Doch eigentlich hat er ein viel größeres Problem als nicht zu wissen was er in Zukunft machen soll, nämlich seinen Vater der an Schizophrenie leidet. Das Leben im "Irrenhaus", wie Simon es nennt, ist also nicht immer leicht und als er dann noch Verena kennen lernt, sein Vater eingewiesen wird und zu Hause die Hölle los ist scheint die Vorstellung von zu Hause wegzukommen sehr verlockend. Verena kann das, einfach nach Hamburg zum studieren, nur Simon denkt das er daheim gebraucht wird. Diese Situation und die Angst davor ebenfalls an Schizophrenie zu leiden bringen Simon nicht weiter.

 

Das Thema Schizophrenie hat mich schon immer interessiert. Es gab schon viele Ansätze aus Hollywood zu dem Thema, meistens waren wir im Kopf der betroffenen Person, haben gesehen was die Krankheit anrichtet, doch nie wurde es als Außenstehender betrachtet. Der Ansatz des Film ist also neu, gut. Doch schnell verliert sich die Geschichte in den Gedanken des Simon, wir sehen viel zu wenig was mit dem Vater geschieht. Eigentlich gibt es nur ein Problem und zwar das Simon Angst hat ebenfalls an der Krankheit des Vaters zu leiden. Dieser Punkt wird sehr häufig angesprochen, dann noch ein hin und her mit Verena, das sich ehrlich sehr zieht und dabei kriegen wir Moretti, der fabelhaft spielt, kaum zu Gesicht. Es geht eher um einen Jugendlichen/jungen Erwachsenen der in einer schwierigen Familie aufwächst. Schwierige Verhältnisse müssen nicht immer durch Krankheiten entstehen und so ist es doch mal wieder nur ein Film der sich um Probleme windet, die gar nicht so recht welche sein wollen. Es ist schwierig immer nachzuvollziehen was Simon so schrecklich findet. Hatte mehr vom Thema des Film erwartet und nicht gedacht das wir bei einer Coming-of-age Geschichte landen. Dafür ist es sehr flach gehalten und reißt nur dank sensationeller schauspielerisches Leistung so wirklich mit. Dann bleibe ich lieber bei Filmen wie "Identität" oder "Number 23" welche die Krankheit in den Mittelpunkt stellen und in beeindruckenden Bildern zeigen was in den Köpfen der Menschen mit Schizophrenie geschieht. Das soll nicht heißen das Hirngespinster so gar nichts taugt. Im Gegenteil, deutscher Film, spannender Ansatz und eine Menge Emotionen, das kann man sich schon geben. Vor allem um Fließbandfilmen aus dem Weg zu gehen.

 

Meine Meinung: