Link Wikipedia
Link Wikipedia

Film: Ricki - Wie Familie so ist


Regisseur: Jonathan Demme

Im Kino seit: 3.09

Länge: 101 min

FSK: 0


Meine Kritik


Ricki Rendazzo lebt hinter dem Namen von jemandem der sie immer sein wollte. Sie singt jeden Abend in einer kleinen Bar, ist mit dem Gitarristen ihrer Band zusammen und lebt ein einfaches Leben. Doch hinter dem Schein liegt eine Welt die sie verlassen hat. Als ihr Ex Mann sie anruft und sagt das ihre Tochter gerade verlassen wurde und depressiv ist, nimmt sie das erste Flugzeug zu ihnen. Angekommen in Indianapolis muss sie schnell merken, dass ihre Tochter selbstmordgefährdet ist, ihr Sohn bald heiratet aber sie nicht dabei haben will und ihr anderer Sohn Schwul ist, ihr aber nie etwas gesagt hat. Ihre Familie hat ohne sie weiter existiert und das macht ihr plötzlich zu schaffen. Gibt es einen Weg zurück? Gibt es einen Weg alles wieder gut zu machen?


Ein unaufgeregter Trailer, ein Film der klein und unscheinbar wirkt. Doch bei Meryl Streep macht man eigentlich nie was falsch. Allein diese harte Rockerbraut die sie mimt, mit geflochtenen Zöpfen und stark geschminkt, macht Lust auf mehr. Und der Film hätte schöner nicht sein können. Klar bleibt der Inhalt stark hinter dem zurück was er vielleicht gekonnt hätte, aber all das wiegt Meryl Streep wieder auf. Sie strahlt richtig in diesem Film, man merkt wie viel Spaß sie hat zu singen und sich auszutoben und dieses Strahlen überträgt sie auf jede einzelne Szene im Film. Egal wie kitschig ein Satz gewirkt hätte, wenn sie ihn sagt kullern auch mal Tränen. Ihre Stimme im Einklang mit ihrem großartigen schauspielerischen Talent ist einfach nur ein Geschenk. Ich habe mich auf den Film gefreut wie ein kleines Kind und das Beste bekommen was ich mir hätte nur wünschen können. Ricki hat einen zum Lachen gebracht, zum Weinen und zum Nachdenken. Manchmal muss man zugeben das Beste getan zu haben, das wofür man geboren wurde. Keine Entschuldigungen, keine Reue. Wenn die Schminke fällt und man hinter die Fassade gucken kann, auf das was zerbrochen ist, ist dieser Moment genauso magisch wie jeder andere in diesem Film. Alle anderen Schauspieler bleiben hier leider etwas auf der Strecke, auch wenn Meryl Streeps Tochter ebenfalls nicht schlecht ist. Der Stern des ganzes ist ihre Mutter und die macht aus einem kleinen, unaufgeregtem Film etwas das schöner nicht sein könnte. Ich habe viel in diesem Film gesehen das Generationen vereint, das alle gerne schauen. Eine kleine Filmperle die nicht wirklich beachtet wurde, weder vom Publikum noch von Kritikern. Aber mehr als einen Blick wert, allemal.


Meine Meinung: