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Film: Jacques - Entdecker der Ozeane

 

Regie: Jérôme Salle

Erschienen: 2016

Länge: 123 min

FSK: 6

 

Meine Kritik

 

Als Philippe klein ist bringt ihm sein Vater das Tauchen bei, mit seiner eigenen Erfindung: der Sauerstoffflasche. Doch das reicht dem Familienvater nicht. Er will die Tiefen der Ozeane entdecken, erforschen, besitzen. Deshalb macht er sich auf, mit seiner Frau und dem Forschungsschiff der Calypso. Seine Söhne müssen auf ein Internat, gerade Philippe nimmt das seinem Vater übel. Doch nach Beendigung der Schule stößt auch er wieder zu dem Entdecker der Ozeane. Gemeinsam wollen sie 12 Filme für das Fernsehen drehen, das Geld brauchen sie dringend. Philippe der Gefallen am Film gefunden hat, übernimmt die Kamera und taucht sorglos ab ins tiefe dunkle blau. Nach und nach bekommt er mit wie weit sein Vater für Geld geht, das er Seelöwen fangen und zähmen lassen will, dass er auch verantwortlich für die vielen Bohrinseln ist. Er kapselt sich ab, will beginnen einen eignen Film zu drehen, dieser soll der Rettung der Ozeane dienen. Als sein Vater eine letzte große Reise zur Antarktis machen will, schließt sich auch Philippe nochmals an. Und nun scheint auch sein Vater zu begreifen das er die Ozeane nie hätte erobern oder besitzen sollen, sondern sie hätte beschützen müssen!

 

Ein Film der ein ganzes Leben einzufangen versucht in 123 Minuten. Das ist viel Geschichte in wenig Zeit.  Dabei stützt sich der Film vor allem auf die erste Hälfte Jaques Schaffens, der Entdeckung der Ozeane. Danach kommt mehr Bruchstückhaft zusammen gesetzt Familien Dramen und die Richtungsänderung. Das Meiste erleben wir aus Philippes Perspektive, sehen mit Kinderaugen die Schätze der Meere und mit Erwachsenen Augen was aus ihnen geworden ist. Der Film lebt praktisch von seinen Bildern, den gewaltigen, den schönen, den emotionalen, den traurigen, alles fängt er ein durch das Auge der Kamera. Teilweise fand ich es schwer mich auf die Geschichte einzulassen, schwangt sie doch zwischen fast dokumentarischen Aufnahmen und den zwischenmenschlichen Hollywood Beziehungen. Dennoch habe ich mich immer wieder dabei erwischt wie ich Seelig gelächelt habe, angesichts der Unterwasseraufnahmen, der friedlichen Liebe von Philippe zu dem was sein Vater ihm als Kind zeigte. Ein wenig erinnerte der Film mich an „Kon Tiki“ der auch schon versuchte mehr in den dokumentarischen Stil zu wechseln ohne die spannende Geschichte die er erzählen wollte, nicht zu vergessen. Ich mag die Art von Pierre Niney’s Leinwandpräsenz und her ergänzt nicht nur Audrey Tautou den Cast glänzend. 122 Minuten tragen die Geschichte, auch wenn sie manchmal sehr lang wirkt und man am Ende das Gefühl hat sehr viel länger im Kino gesessen zu haben. Andererseits wirken die Bilder gerade auf der großen Leinwand so emotional, gewaltig, wunderschön, das fängt der kleine Bildschirm zu Hause nur ansatzweise ein. Ob man den Anfang des Film gleich so dramatisch hätte anfangen und ob das alles nochmal hätte aufgegriffen werden müssen, genauso wie etliche andere Etappen im Film die überflüssig erscheinen. Ich weiß nicht wie der Film geworden wäre, wenn man sich nur auf eine Lebensetappe von Philippes Vater Jaques beschränkt hätte, nicht so lang, nicht so Bruchstückhaft, aber vielleicht auch nicht so tragend, mitreißend. Jaques hat die Ozeane entdeckt, erobert, vielleicht auch ein wenig zerstört, aber seine Reise nahm neue Wege und am Ende ist er vielleicht auch ihr Retter.

 

Meine Meinung: