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Film: Boyhood

 

Regisseur: Richard Linklater

Erschienen: 2014

Länge: 163 min

FSK: 6

 

Meine Kritik

 

 "Wenn es Magie gibt dann steckt sie in diesem Film".


12 Jahre sind eine lange Zeit. Man geht zur Schule, man lernt Lesen, ´Schreiben und Rechnen. Man lernt Mädchen kennen, die Vor und Nachteile von Umzügen. Hat vielleicht mehrere Väter, muss immer nach neuen Freunden Ausschau halten und sein Glück versuchen. Man muss sich überlegen was man machen will später.

Mason macht jeden dieser Schritte durch. Es gibt gute Tage und schlechte, es gibt glückliche Momente und traurige, es gibt neue Orte, neue Begegnungen und neue Herausforderungen. Doch vor allem gibt es so viel zu erleben, in jeder Situation versucht Mason sein bestes rauszuholen und  so wird er langsam erwachsen.


Mein Anfangszitat passt wirklich schön auf diesen Film. Es ist ein ganz neuer Schritt in der Filmgeschichte und ein ganz großes Lob an den Regisseur der sich so was zugetraut hat. Wir sehen nicht nur irgendeinen Jungen aufwachsen sondern nur den einen, nämlich Mason (Ellar Coltrane). Und diesem Prozess des Erwachsen werdens, den sonst nur Eltern wirklich mit erleben, können wir hier Schritt für Schritt sehen und spüren. Ich habe mich zwischendurch selbst als Mutter von Mason gefühlt und dann wurde ich wieder an meine eigene Kindheit erinnert. Da der Junge im Film nicht viel älter als ich ist, habe ich manchmal genau das selbe erlebt wie er. Ich habe mir auch Harry Potter vorlesen lassen, habe ebenso dem nächsten Teil entgegen gefiebert und habe lernen müssen das Handys nun genauso dazugehören wie früher das nachmittägliche Treffen auf dem Spielplatz. Es ist ein Porträt einer Kindheit die in den aktuellen Rahmen der Handlungen die zu der Zeit passierten eingebettet wurden. Und das ist ebenfalls herausragend. Der Regisseur hat sich Zeit genommen das Drehbuch der Lage anzupassen. Dieser Film vereint also eine Menge und vor allem zeigt er wie schön, wie schrecklich, wie großartig und wie niederschmetternd das Leben sein kann. Drum herum ein toller Cast, ein unglaublich berührender Soundtrack und ein Schritt in die richtige Richtung. So sollten Filme sein: Einzigartig, tief berührend, aufwühlend und magisch. Für diesen Film gibt es nicht genug Worte, man muss ich spüren, fühlen, sehen, einatmen, ins Herz lassen und genießen. Der Film nimmt keine großen Worte in den Mund, keine großen Taten. Nein, er zeigt das Leben so pur, so realistisch wie es nur sein kann und da kann man nicht mehr als sich verbeugen vor einer Leistung die so schnell keiner nachmacht. Danke Linklater für 163 Minuten wahrhaftiger Tränen, einfühlsamer Lacher und Worten voller Gänsehaut. Den Film spürt man noch lange nach und vergessen tut man ihn wohl nie.


Meine Meinung: